Forschungsinteressen
- (Höfische) Erzählliteratur des 12. und 13. Jahrhunderts
- Geschlechterforschung/Gender Studies/Queer Studies
- Sprechen und Stimme
- Figurenidentität und -entwicklung
- Erzählte Gegenstände
Vorträge
07.03.2023 (Würzburg): 19. Symposium des Mediävistenverbandes; Vortragstitel: Verbindliche Sprechakte und Geschlechterrollen. Das Abschiedsversprechen im ‚Iwein‘
Publikationen
Führen gute Hirten sanft? Zum Problem der Revitalisierung von Metapher in historisch-vergleichender Perspektive. Erschienen in: metaphorik.de 35/2024. [zusammen mit Manfred Eikelmann, Paul Fahr, Christian Schwermann, Anna Wand, Maren Ziegler-Bellenberg]. URL: https://www.metaphorik.de/de/journal/35/metaphorikde-352024.html
Dissertationsprojekt
Verbindliche Sprechakte und Geschlechterrollen in mittelalterlicher Erzählliteratur des 12. und 13. Jahrhunderts
„[Man kann] nicht nicht kommunizieren.“ (Watzlawick, Paul) – Dieser kurze Satz scheint vor dem Hintergrund aufgeheizter Gendersternchen-Debatten, dem sensiblen Jonglieren mit Pronomen und einer im Allgemeinen immer diverser werdenden Gesellschaft aktueller denn je. Biologische Gegebenheiten, so der mehrheitlich akzeptierte Konsens, bestimmen nicht allein das Geschlecht eines Menschen. Ein grundlegender Teil der eigenen Selbstwahrnehmung ist die verbale Kommunikation. Umso deutlicher können heute in Wissenschafts- und Alltagssprache Muster erkannt werden, die dazu beitragen, Geschlechterrollen entstehen zu lassen/zu festigen. Zwar liegen zwischen bunten Pride-Paraden, Gleichstellungsdiskursen und dem Mittelalter zahlreiche Jahrhunderte des Fort- und Rückschritts, dennoch ist eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Geschlecht auch in der Literatur des Mittelalters präsent. Die Verbindung von (verbaler) Kommunikation und Geschlechterrollen soll im Zentrum meiner Untersuchungen stehen. Dabei fokussiere ich mich auf verbindliche Sprechakte (z.B. Versprechen, Eid, Verbot), da ich diese Kommunikationsmomente als besonders strukturbildend für das geschlechterbezogene, den Figuren zugeschriebene Selbstverständnis annehme.